Das Widerrufsrecht im Online-Handel
12. January 2024E-Commerce innerhalb von Europa ist für Händler/-innen als auch für deine Kunden/Kundinnen durch ein einheitliches Widerrufsrecht noch einfacher. Wir sagen dir auf was du beim Widerrufsrecht im Online-Handel beachten musst und wie du die Widerrufsbelehrung in deinem E-Shop einbaust.
Das Widerrufsrecht (auch Widerrufsbelehrung genannt) dient dazu, einheitliche Rechtsstandards in den EU-Mitgliedsstaaten zu schaffen und somit den Verkauf von Waren über Online-Shops europaweit zu vereinfachen.
Bedingungen des Widerrufs
- Die gesetzliche Widerrufsfrist beträgt 14 Tage.
- Eine Rückerstattung erfolgt nach dem Widerruf und nachdem der Händler die Ware zurück erhalten hat (Zurückbehaltungsrecht), dies ebenso innerhalb von 14 Tagen.
- Alle verbundenen Rücksendekosten trägt der/die Käufer/-in.
- Die Rückzahlung (inklusive der Hinsendekosten) geschieht mittels desselben Zahlungsmittels.
Ein Widerruf ist vor Erhalt der Ware möglich, wenn diese noch nicht verschickt wurde. Der/die Kunde/Kundin kann vom Kaufvertrag zurücktreten oder rückabwickeln, indem er den/die Verkäufer/-in kontaktiert.
Empfänger/-innen können die Ware bei der Lieferung verweigern, sie wird dann direkt an den/ die Verkäufer/-in zurückgesendet.
Pflichten der Kunden/Kundinnen
Kunden/Kundinnen dürfen Waren nicht mehr kommentarlos zurück schicken. Sie müssen den/die Händler /-in darüber informieren, dass sie vom Recht des Widerrufs Gebrauch machen und grundsätzlich die Rücksendekosten voll übernehmen.
Pflichten der Händler/-innen
Händler/-innen müssen Kunden/Kundinnen vor Bestellabschluss über das Widerrufsrecht informieren. Diese Information muss sichtbar und verständlich sein. Kunden/Kundinnen müssen immer auf diese zugreifen können, auch nach der Bestellung.
Wann gilt das Widerrufsrecht nicht?
Ausnahmen bestätigen die Regel, vom Widerruf ausgeschlossen sind:
- Maßgeschneiderte Kleidung und Anfertigungen
- Schnell verderbliche Waren
- Versiegelte Produkte
- Alle Dienstleistungen, die für einen bestimmten Zeitpunkt erbracht werden, wie zum Beispiel Konzertkarten, Hotelzimmerbuchungen, Flugtickets
- Digitale Inhalte und alles was als Download angeboten wird, wie Apps, E-Books, Musik, oder Computerprogramme
Wie füge ich die Widerrufsbelehrung in meinen E-Shop ein?
Informiere deine Kunden/Kundinnen detailliert über das Widerrufsrecht. Je nachdem was du in deinem Onlineshop anbietest (Vertragsgegenstand), must du deine Widerrufsbelehrung anpassen.
Ein Muster findest du auf den Seiten des Bundesminesteriums für Justiz.
Erstelle für das Dokument in deinem Online-Shop eine einzelne neue Seite, die du deiner AGB unterordnest. Du kannst diese zusätzlich als Download bereit stellen.
Hinweis zum Widerrufsrecht im Warenkorb (als erster Schritt des Checkoutprozesses).
Die Widerrufsbelehrung muss:
- richtig auf der Website platziert und verfügbar sein, im jeden Fall in der Fußzeile und in den AGB.
- die (Nicht) Übernahme von Rücksendekosten eindeutig formulieren.
- im Checkout verlinkt sein.
Tipp
Füge FAQs für deine Kunden/Kundinnen hinzu, in denen wichtigste Fragen beantwortest, wie zum Beispiel Wie kann ich den Kaufvertrag widerrufen? oder Wer bezahlt die Rücksendekosten?
Beispiel einer FAQ-Seite zum Widerruf
Wir haben die wichtigsten Informationen zum Widerrufsrecht zusammengefasst. Weitere hilfreiche Tipps zu Online-Shop Richtlinien findest du in diesem Blogartikel.