Lukrative Hobbies, die dich zum Chef machen
21. February 2022Hart getane Arbeit für ein Hobby fühlt sich nicht mehr so schwer an
Amit Kalantri
Flüchtest du dich auch manchmal in Tagträume? Gerade dann, wenn du mal wieder ungewollte Dinge auf der Arbeit erledigen musst, wie langweilige Tabellen ausfüllen?
Zeitreisen geht nur im Kopf. Dann stürmst du bereits die steinigen Hügel mit dem Mountainbike, oder lässt die Finger über die Klaviertasten gleiten deine Zuhörer/-innen singen ausgelassen.
Dein Hobby ist deine Leidenschaft. Deine Arbeit nicht. Das Hobby zur Arbeit machen! Einfacher gesagt als getan, aber nicht ausgeschlossen.
Freizeitbeschäftigungen sind unsere Wahl. Unsere Arbeit eher ein Kompromiss oder eine Pflicht. Hobby und Arbeit divergieren wie Mond und Sonne. (Es sei denn du hast Glück und bist digitaler Nomade und liebst es zu Reisen und remote zu arbeiten). Wie nun die Mondfinsternis hervorrufen?
Diesem Ziel näher zu kommen, verlangt es sich zu überlegen,
- wie sehr du für dein Hobby lebst,
- ob du noch mehr Zeit dafür investieren magst
- und ob Menschen an deinem Hobby interessiert sind.
Liebst du dein Hobby genug?
Bevor du dich auf den Businessplan und deine Web-Präsenz stürzt, beantworte diese essenziellen Fragen:
- Wo will ich mit meinem Hobby auf kurze Sicht (folgendes Jahr) und längere Sicht (folgenden 5 Jahre) sein?
- Finden andere (Freunde/Freundinnen, Familie) und ich mein Hobby sinnvoll?
- Werde ich mich weiterhin an meinem Hobby erfreuen, wenn ich es MACHEN MUSS, um Geld zu verdienen?
- Wieviel mehr Zeit möchte ich hierfür aufbringen?
- Habe ich genügend Start-up Kapital?
Die folgende Übung wird dir helfen festzulegen, welche deiner Freizeitaktivitäten sich am besten für den Nebenverdienst eignen wird. Und, ob du dazu bereit bist.
In 5 Schritten aus deinem Hobby ein Geschäft machen
Liste deine Hobbies auf
Schreib alle deine Leidenschaften und Hobbies auf. Bewerte diese nachdem, wie gut du die Beschäftigung kannst, ob du ein Ass oder Anfänger/-in bist.
Fähigkeit ein bestimmtes Hobby auszuüben
Übertrage alle Hobbies in etwas Substanzielles, ein Produkt oder Dienstleistung, die du daraus machen kannst. Nach den Kompetenzen in der oberen Graphik zu urteilen, könnte diejenige Person zum Beispiel Bagels verkaufen, Tischdeko häkeln, ein Schwimmtrainer/-in oder sogar Spitzensportler/-in werden. Als Spieler/-in könnte sie die Inspiration eines Filmskripts (oder ein schöner Fall für Psychater/-innen) sein.
Sei realistisch. Entwickele ein Konzept wie deine Produkte und Dienste anderen dienlich sein können, so dass diese honoriert werden. Es hilft an dieser Stelle hervorzuheben, warum gerade du das Beste bieten kannst.
Erforsche auch die Komplexität deiner Freizeitbeschäftigungen. Kannst du diese eventuell kombinieren? Falls du dich zum Beispiel für Fantasy begeisterst und das Schreiben liebst, kannst du Rezessionen in Zeitschriften veröffentlichen und gleichzeitig deine Harry-Potter Sammlung versteigern. Jemand wird den Slytherin-Schal schon lieben.
Beispiel für die Vielseitigkeit eines Hobbies
Noch nicht sicher, ob du den großen Schritt wagen willst? Der folgende Test wird es verraten.
Entscheidungs-Baumdiagramm vom Hobby zum Geschäft
Erkunde den Markt
Würdest du deine Lippen mit Labello pflegen der Käse-Chips Geschmack hat? Falls die Speisekammer Nacho-leer ist, stillt der Lippenpflegestift den Heißhunger. Dies hatte sich wohl die Firma Frito-Lay gedacht als sie den Cheeto-Lipbalm 2004 auf den Markt brachte.
Du weisst schon, worauf wir hinauswollen. Mache dir darüber Gedanken, ob dein Hobby gefragt sein wird und Sinn haben könnte.
Erinnerest du dich wie 2006 Mircosoft Zune mit iPods versucht hatte zu konkurrieren? Zune bot keine Alternative für etwas, was sich bereits etabliert hatte.🤷♀️
Sei also vorsichtig, wenn du etwas verkaufen möchtest, was bereits weit verbreitet ist. Konzentriere dich das hervorzuheben, was dein Produkt oder Dienstleistung unterscheidet und weshalb es die bessere Wahl ist.
Schau im Netz nach beliebten Nebeneinkünften. Vergleiche diese und deren Trends. Unten im Diagramm sind die momentan angesagtesten Nebenjobs aufgestellt, um sich erfolgreich etwas dazuzuverdienen.
Aufteilung der Hobbies nach Beliebtheit, resultierend von aktuellen Publikationen im Netz.
Beliebte Freizeitbeschäftigungen sind zum Beispiel Schreiben, Fitness, Tierbetreuung, Musik (beinhaltet Musik spielen als auch unterrichten) und Bloggen.
Prüfe, wie gefragt dein Hobby ist. Eine eigentümliche Beschäftigung, wie extremes Bügeln oder das Polieren von Schmutz (manche finden Hikaro Dorodango schön) braucht eine klare Marktnische.
Definiere die Zielgruppen, die dein Produkt oder Service kaufen:
- Wer sind deine Kunden/Kundinnen?
- Wo sind sie?
- Was brauchen sie?
- Wie kannst du mit ihnen kommunizieren?
Teste dein Produkt oder Dienstleistung
Lass Freunde/Freundinnen und Familie Versuchskaninchen sein.
Frag nach ihrer Meinung, entweder direkt durch ein Gespräch oder durch online Umfragen. Pass das Produkt an und verbessere es je nach dem was deine Umfrage ergibt.
Deine Marketing-Strategie schaffen
Ein Name, eine Marke, eine Stimme, ein Motto, und du bist jemand!
Erreiche die Menschen durch sozialen Netzwerke. Erstelle eine Firmenwebsite.
Präsentiere dich auf entsprechenden Veranstaltungen, wie Konferenzen, lokalen Messen, Online-Vorträgen (TED) und auf geeigneten Lernplattformen (Udemy, Skillshare).
Sammele erste Bewertungen über Google Bewertungen oder Plattformen wie TripAdvisor oder Trustpilot.
Wähle deinen Vertriebsweg
E-Commerce und Einzelhandel
Wirst du in einen Online-Shop verkaufen, oder durch Verkaufsplattformen wie Ebay, Etsy oder Amazon, oder gar in einem kleinen Geschäft am Ende der Straße?
Weiterverkäufe
Wenn Produkte andere ergänzen und Mehrwert geben, können Weiterverkäufer/-innen (value added reseller) dein Produkt aufnehmen. Sie erstellen dann für eine andere Firma Teile dessen Produkte.
Wenn du als Hobbyphotograf/-in dem Hochzeitsmagazin Bilder verkaufst, oder durch eine/n Hochzeitsplaner/-in engagiert wirst, so gehst du eine Kooperation mit einer anderen Firma ein.
Großhandel
Ein richtiges Geschäft zu führen ist dir noch einer Nummer zu groß?
Du möchtest dich aufs Schaffen konzentrieren. Zum Beispiel nützliche Werkzeugbretter kreieren, welche all die Dinge aufbewahren, die sonst in den Tiefen des Bermuda Dreiecks aller Haushalte verschwinden?
Dann wird dir ein Großhändler/-in helfen dein Produkt weiter zu vertreiben.
Prüfe Rechtliches
Erwerbe alle notwendigen Zertifikate, Lizenzen oder Erlaubnisse. Eine Gewerbeerlaubnis, die festlegt, welcher Gerichtsbarkeit dein Unternehmen unterliegt, so dass du korrekt besteuert wirst, ist ein Muss.
Wann immer Produkte verkauft werden, ist zum Beispiel ein Umsatzsteuerausweis (sales tax license) wichtig, insbesondere in den USA. Wenn du in Europa verkaufst, musst du eine Umstatzsteueridentifikationsnummer nachweisen. Je nachdem wo du verkaufst und registriert bist, unterscheiden sich Steuern und Richtlinien. All dies beeinflusst dein Unternehmen.
Stell sicher, dass eine Gewerbeanmeldung genügt, um von zu Hause aus Tätigkeiten zu führen, die andernfalls Konflikte mit deinen Nachbarn verursachen könnten. Speziell wenn dein Handwerk zu Hause die Schallgrenze eines Mezzosoprans sprengt.
Zertifikate bauen Vertrauen und Glaubwürdigkeit auf. Sei nicht schüchtern und zeige deine Diplome und abgeschlossene Kurse stolz auf deinem Portfolio oder Business Website.
Solltest du dein Hobby zur Arbeit machen, stell sicher, dass:
- es keinen Interessenskonflikt mit deinem/deiner Arbeitgeber/-in gibt
- dein Arbeitsvertrag den Nebenverdienst nicht einschränkt
- du mit Arbeitgeber/-innen die Arbeitsstunden absprichst
Alles oder nichts?
Vom Munde der Profis direkt zu dir. Wir haben die besten Tipps gesammelt, die dir den Einstieg erleichtern.
Top Tipps der Profis
- Gehe es langsam an!
- Behalte (noch) deine jetzige Arbeit.
- Konzentriere dich auf das was du liebst und verkaufe es.
- Bleib mit Gemeinden und örtlichen Gruppen in Kontakt (wie Cafés, Clubs).
- Beziehe Menschen ein, die das was du erschaffst verkaufen, oder dich unterstützen können.
- Erwäge dir einen Sponsor zu suchen.
- Passe deine Arbeitsumgebung an (Arbeitsplatz, Ergonomie).
- Leg Grenzen fest, die deine Hobby-Arbeit von deinem restlichen Leben trennen.
- Sag nicht zu allem “ja”.
- Lass dir früh von Menschen helfen (Verantwortungen teilen, Aufgaben outsourcen)
- Finde das richtige Team und lerne es zu managen.
- Pressrelease bzw. eine Medienmitteilungsvereinbarung, die dir die Möglichkeit gibt, Inhalte (Bilder, Videos) anderer zu veröffentlichen.
- Unterschätze Verwaltungsarbeiten nicht (Sekretäre/Sekretärin, Buchhalter/-in und Steuerberater/-in sollten zum Team gehören).
- Ehre kleine Erfolge (belohne dich und dein Team, indem du erreichte Ziele feierst).
- Unterschätze nie die Notwendigkeit des/der Steuerberaters/Steuerberaterin.
- Starte kein Unternehmen, wenn du kein Geld hast.
- Sei geduldig, ein Unternehmen braucht Zeit, um zu wachsen.
Online findest du weitere Anregungen. Szidi und Zsolt schufen Blue Petal aus einem Workshop heraus.🤩 Der spielerische Porzellanschmuck und Accessoires sind nun in ihrem Onlineshop zu finden.
Unser kleines Geschäft begann aus einem Teilzeitprojekt, und einer Bestellung von Martisoare. Wir nahmen an Handwerksmessen und Märkten teil. Uns gefiel das Zusammenspiel mit den Kunden/Kundinnen. Dies war der Moment an dem uns klar wurde, das kann ein neuer Lebensstil sein. Wir gaben nach und nach unsere Jobs auf. Mit wachsendem Interesse wussten wir, wir müssen online gehen. Der Online-Shop hat uns während der Pandemie besonders geholfen.
Sirke Viitanen trainierte vorher Hunde als Hobby. Nun können deine Vierbeiner exklusives Hundetraining erhalten.
Nach 26 Jahren vor dem PC Tag ein Tag aus programmieren hatte ich einfach genug. Und habe beschlossen mein Langzeithobby, Hundesport Obedience, als Karriere-Chance zu sehen. Heute bringe ich Menschen bei wie sie ihre Hunde erziehen und trainieren und wie sie mit ihren besten Freunden konkurrieren können. Meine Kundschaft wuchs in nur wenigen Monaten. Als Selbstständige erfreue ich mich täglich an dem was ich am liebsten tue.
Wann du lieber dein Hobby behalten solltest
Du möchtest deine Haupteinnahmequelle ändern, weisst aber immer noch nicht, wie du den Berg der Herausforderung erklimmen sollst? Vielleicht ist es besser deine Mission zu überdenken. Dies sind eindeutige Anzeichen, dass du dein Hobby so belassen solltest wie es ist:
- dein Hobby ist dein Rückzugsort, an dem du allen Stress vergessen kannst.
- du würdest dein Hobby beginnen zu hassen, wenn du das benötigte Einkommen nicht erbringen würdest.
- Wenn du einer der sturen Freidenker/-innen bist, die meinen der Job ist getan, wenn sie es sagen und nicht der/die Kunde/Kundin.
- Es existiert keine Nachfrage oder Marktnische.
- Wenn du nicht weisst, wie man verhandelt.
- Wenn du einfach zu beschäftigt bist.
Sollten die ersten drei Anzeichen überwiegen, so ist es unmöglich wie ein Unternehmer zu denken. Solltest du ein starker Charakter sein, der egoistisch macht was er will und Wünsche von Kunden/Kundinnen ignoriert, so ist es sinnlos dein Hobby zur Arbeit zu machen.
Falls deine Freizeitbeschäftigung nicht genug Einnahmen erbringent, kannst du diese immer noch als Nebenjob ausüben.
Du weisst nun besser, welche Entscheidungen du treffen musst, wenn du ein Geschäft aus deinem Hobby machen willst.
Planst du mit deiner Website Geld zu verdienen? Probiere die Schritt-für-Schritt-Anleitung aus.